Die 10 besten Cashflow-Kennzahlen: Teil 3 - weitere 5 wichtige KPI's

Was du lernen wirst:
  • In dieser 4-teiligen Serie erfährst du alles Wesentliche über die besten Cashflow-Kennzahlen. Hier nun Teil 3 mit den letzten fünf wichtigen Kennzahlen.
  • Der Freie Cashflow (FCF), der Cashflow-Deckungsgrad (CFCR), die Geldumschlagsdauer (CCC), die operative Cashflow-Marge und die Cash-Prognoseabweichung.
  • Softwarelösungen für die Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung, die Dashboard-Funktionen bieten, können dir helfen, die operativen Cashflow-Kennzahlen einfach zu verfolgen.
Weitere wichtige Cashflow-Kennzahlen

Im Teil 3 unserer Serie über wichtige Cashflow-Kennzahlen stellen wir dir die letzten fünf KPI's, die Unternehmen regelmäßig verfolgen sollten, einmal näher vor.

Unternehmen können ohne Barmittel nicht überleben. Die alleinige Verwendung von Krediten oder Verbindlichkeiten zur Finanzierung der Geschäftstätigkeit deines Unternehmens ohne einen angemessenen Mittelzufluss kann zu finanziellen Problemen führen. Daher ist es für das Überleben und die Nachhaltigkeit des Unternehmens von entscheidender Bedeutung, den operativen Cashflow oder die Mittel, die du aus den Hauptgeschäften deines Unternehmens erwirtschaftest, zu beobachten.

 

6. Freier Cashflow (FCF)

Der freie Cashflow, sind die Barmittel, die einem Unternehmen zur Verfügung stehen, um seine Gläubiger zu befriedigen und Zinsen und Dividenden an Investoren zu zahlen. Er gibt die Barmittel an, die einem Unternehmen nach der Begleichung kurzfristiger Verbindlichkeiten und nach Investitionen in die notwendige Betriebsausstattung zur Verfügung stehen.

Freier Cashflow = Operativer Cashflow – Investitionsausgaben

Ein hoher FCF deutet darauf hin, dass das Unternehmen über einen guten operativen Cashflow und überschüssige Barmittel verfügt, um weitere Investitionen zu tätigen, Schulden zu tilgen oder Dividenden an die Aktionäre auszuschütten.

 

7. Cashflow-Deckungsgrad (CFCR)

Die CFCR-Kennzahl gibt an, ob ein Unternehmen in der Lage ist, seine Schulden mit dem Cashflow aus der Geschäftstätigkeit zu bezahlen. Sie ist das Verhältnis zwischen dem Cashflow aus der Geschäftstätigkeit und der Gesamtverschuldung.

CFCR = [Cashflow aus der Geschäftstätigkeit/Gesamtverschuldung] * 100

Eine hohe CFCR zeigt an, dass das Unternehmen in der Lage ist, seine Schulden zu bezahlen. Die Cashflow-Deckung für Unternehmen sollte mindestens das 1,5-fache betragen. Eine CFCR von 1,5 bedeutet, dass das Unternehmen 1,5 € an operativem Cashflow hat, um 1€ an Zinszahlungen zu leisten.


Fällt der Cashflow-Deckungsgrad unter 1,5, kann dies darauf hindeuten, dass das Unternehmen ein schlechtes Schuldenmanagement betreibt oder Schwierigkeiten hat, die Zinszahlungen pünktlich zu leisten.


8. Geldumschlagsdauer (CCC)

Die Geldumschlagsdauer oder Cash Conversion Cycle genannt, misst, wie lange ein Unternehmen braucht, um seine Vorräte und Investitionen in Barmittel umzuwandeln. Sie wird in Tagen gemessen.

Cash Conversion Cycle = Lagerumschlag + Außenstandsdauer der Forderungen (DSO) - Kreditorenlaufzeit (DPO)

Sie ist ein Maß dafür, wie lange es dauert, bis jede in Produktions- und Verkaufsprozesse getätigte Investition in Barmittel umgewandelt wird. Dabei wird berücksichtigt, wie viel Zeit das Unternehmen benötigt, um seine Bestände zu verkaufen, Forderungen einzutreiben und seine Rechnungen zu bezahlen. Ein niedriger CCC zeigt an, dass das Unternehmen in der Lage ist, Zahlungen schneller einzuziehen und über mehr Liquidität verfügt.


9. Operative Cashflow-Marge

Die operative Cashflow-Marge ist eine Kennzahl, mit der die Rentabilität eines Unternehmens und die Qualität seiner Erträge gemessen werden. Sie ist das Verhältnis zwischen dem operativen Cashflow und den Gesamtumsatzerlösen in einem bestimmten Zeitraum.

Operative Cashflow-Marge = (Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit / Nettoumsatzerlöse) * 100

Ein positiver Prozentsatz weist auf eine gute Rentabilität und betriebliche Effizienz hin. Ein negativer Prozentsatz bedeutet, dass das Unternehmen Geld verliert. Die Cashflow-Marge kann zum Vergleich von Unternehmen innerhalb der gleichen Branche herangezogen werden.

Rechtzeitiges Inkasso kann zu einer hohen operativen Cashflow-Marge beitragen. Unternehmen, die eine operative Cashflow-Marge von über 50% aufweisen, gelten als Unternehmen mit einem starken Cashflow.

 

10. Cash-Prognoseabweichung

Die Cash-Prognoseabweichung misst die Differenz zwischen deinen Cash-Prognosen und dem tatsächlichen Ergebnis. Unternehmen verfolgen die Abweichung zwischen ihrer Cashflow-Prognose und dem tatsächlichen Cashflow, um zu verstehen, wie genau ihre Schätzungen sind.

Prognoseabweichung = (tatsächliches Ergebnis - Prognosewert) / (Prognosewert) * 100

Die Verfolgung der Prognoseabweichung über einen bestimmten Zeitraum hilft dir, deine Prognosemodelle zu verbessern und bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen. Eine höhere Prognoseabweichung deutet darauf hin, dass du wahrscheinlich nicht die richtigen Variablen in deinem Modell verwendest oder dass dein Prognosemodell einen anderen Satz von Eingabeparametern benötigt. Eine geringere Vorhersageabweichung deutet auf starke Vorhersagefähigkeiten und eine bessere Entscheidungsfähigkeit hin.

 

Fazit

Neben den o.a. Cashflow-Kennzahlen geht es also auch darum, diese Kennzahlen laufend zu überwachen und auf evtl. Planabweichungen zu prüfen. Weiterhin ist die richtige Auswahl der für dein Unternehmen geeigneten Kennzahlen wichtig.

Tipps zur richtigen Auswahl der für dich relevanten KPI's, erfährst du im 4. Teil dieser Serie. Dann beantworten wir auch die am häufigsten gestellten Fragen zu den Kennzahlen. 

Bleib also dabei!

 

Back to Blog